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LESESTOFF 2.0

Aktualisiert: 23. Juli 2023

Der Lockdown will momentan irgendwie einfach kein Ende nehmen und dazu noch dieses herzliche graue Wetter, was die Hauptcharakterisitik des Winters hier in Berlin ist. Ja, da kann einem schon mal trist werden, das muss ich zugeben. Aber hey - es ist ehrlich gesagt auch die perfekte Zeit, um sich wieder Zeit fürs Lesen zu nehmen. Wann, wenn nicht jetzt :)


Daher habe ich euch wie schon im Sommer meine Bücher zusammengestellt, die ich in den letzten 6 Monaten gelesen habe und jeweils ein kleines Review geschrieben. Vielleicht ist ja was für euch dabei :) Den Link zu den Büchern findet ihr wieder auf den Bildern versteckt.


Outlaw Ocean - Ian Urbina

Gleich zu Beginn dieser Lesereise möchte ich euch das wohl beeindruckendste Buch vorstellen. Es geht in erster Linie um illegalen Fischfang und Meeresverschmutzung, um Misshandlung von Schiffsmitarbeitern und Sklavenhandel, um das Versagen der internationalen Gemeinschaft, wenn es um die Regulierung der Seefahrt geht. Um die Auswirkungen dieser Machenschaften auf unsere Meere. Es ist mitunter sehr verstörend zu lesen, aber regt zum Nachdenken an, dass man sich doch überlegen sollte, woher der Fisch kommt, den man gerade isst. Bei vielen Berichten über die Meere geht es vor allem um das Ökosystem "Meer" als solches. Ian Urbina beleuchtet die Grausamkeit, die Menschen gegenüber Menschen ausüben, um die Meere auszubeuten. Und das gibt der Katastrophe, die sich auf den Ozeanen abspielt ein noch ganz anderes Gesicht.


Neulich in Amerika - Eliot Weinberger

Heute, als ich diese Zeilen schreibe, ist Joe Biden Präsident. Nach 4 Jahren des Kopfschütteln und Hände über dem Kopf zusammenschlagen, was da drüben überm großen Teich eigentlich abgeht. Und eigentlich hatte ich gedacht, dass das, was die Medien berichten, schon unglaublich genug ist. Doch dieses Buch stellt die Republikanische Politik nochmal in ein ganz anderes Licht. Schonungslos hat Weinberger einfach nur Fakten zusammengetragen aus der Ära Georg W. Bush und Donald Trump - Fakten über sich täglich widersprechende Aussagen, Lügen darüber, warum in den Irakkrieg gezogen wurde, aberwitzige Aussagen zu Sozialschwachen, abschätziger Einstellungen zu Frauen, Homosexuellen, Einwanderern. Eigentlich wird es von Seite zu Seite schlimmer, was man da liest, aber man kann nicht aufhören. Und man sollte auch nicht aufhören, wenn man verstehen will, was da vor sich geht. Und die Augen sollte man schon gar nicht verschließen. Beeindruckende Essay-Sammlung.


Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Dieses Buch wurde 2019 geschrieben und kam Anfang 2020 raus und es geht um .... ein Virus und eine weltweite Pandemie. Nun fragt man sich - warum sollte ich dieses Buch lesen, wir stecken immerhin selber mitten drin?! Es geht darum, wie ein kleines Dorf zusammenhält und diese Krise gemeinsam meistert. Wie Menschlichkeit am Ende alle rettet. Um zwischenmenschliche Konflikte. Um Algorithmen, die solche Krisen vorhersagen können. Um das Horten von Lebensmitteln. Und um einen Wal :) Das Buch ist ein Licht am Ende des langen Lockdown Tunnels.



Homo Deus - Yuval Noah Harari

Wie sieht wohl die Menschheit aus, wenn der technische Fortschritt im gleichen Tempo weitergeht wie in den letzten 30 Jahren? Wie alt werden wir dann? Welche Jobs haben wir dann? Welche Fähigkeiten werden wir haben? Wie sieht unsere Umwelt aus? Was ist Bewusstsein?

Harari beschreibt mögliche Szenarien basierend auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Forschung. Er zeichnet ein Bild, was sowohl positiv und ermutigend als auch negativ und beängstigend sein kann. Ich selbst hab das Buch noch nicht fertig gelesen, aber die Reise vom Homo Sapiens zum gottgleichen Homo Deus ist extrem spannend und daher spreche ich jetzt schon eine absolute Leseempfehlung aus.


Guglhupfgeschwader - Rita Falk

Ja mei, man kann halt auch nicht immer nur so ernste Bücher lesen. A bissl Spaß, a Bier und a Leberkassemmel müssens auch ma sein. Und da sind die Romane von Rita Falk über den bayrischen Provinzermittler Eberhofer genau das Richtige. Amüsant und luftig leicht schreibt sie über die Abgründe und kriminellen Machenschaften in der fiktiven bayrischen Kleinstadt Niederkaltenkirchen und wie der chaotische Polizist alles auf seine ganz eigene und charmante Art und Wiese aufdeckt und wieder zurechtrückt. Kleine Familiendramen eingeschlossen. Für mich genau das richtige Buch, wenn man einfach mal abschalten will.



Glaub nicht alles, was du denkst - Alexandra Reinwarth

Klar treffe ich meine Entscheidungen rational. Ich bin doch ein intelligenter Mensch! ... Ach, warum ich mir das 10. Paar weiße Sneaker gekauft habe? Ähm, ... ja ...

Sehr witzig beschreibt Reinwarth die Tücken und Denkfehler unsere angeblich ja so präsenten Verstandes. Der Verstand als seriöser Mann im schwarzen Anzug und die Intuition als innerer Clown - so erklärt sie uns unsere Macken. Es mögen nicht alle auf jeden von uns zutreffen, aber ich habe bei jedem Kapitel zumindest einen Teil von mir oder mir nahestehenden Personen wiederentdeckt. Das Buch ist vielleicht nicht unbedingt für jeden was, aber wer sich für die menschliche Psyche interessiert und aber kein bitterernstes Sachbuch lesen mag, für den ist es genau das Passende.


Der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupéry

Und zu guter Letzt ein Klassiker, den ich tatsächlich vorher nie gelesen habe. Ein Märchen, was sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Der schönste Satz des Buches: "Man sieht nur mit dem Herzen gut." Mehr muss man auch nicht sagen :)


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